Demenz & Musiktherapie 2.0: Wenn die Playlist Erinnerungen weckt
- Tim Schröder
- vor 1 Tag
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Individuell kuratierte Musik reduziert Unruhephasen bei Demenz um 35 Prozent – das belegt die MULTI-D-Studie der Universität Oldenburg (2024). Entscheidender Hebel ist die biografische Passung: Der Hochzeitstanz von 1968 wirkt stärker als jede klassische Best-of-Liste.
Der Weg zur persönlichen Klangtherapie
Zuerst steht die musikalische Spurensuche: Welche Radio-Hits prägten Jugend und Familienfeste? Eine kurze Hörprobe genügt oft, um verschüttete Erinnerungen freizulegen. Kostenlose KI-Tools wie „MyMemorify“ gleichen Titel-Tempo, Rhythmus und Epoche ab und stellen binnen Sekunden eine 20-Songs-Playlist zusammen. Die Oldenburger Forschenden empfehlen die „24-Minuten-Regel“: zweimal täglich zwölf Minuten Lieblingsmusik genügen, um Cortisolspitzen zu glätten und die Stimmung anzuheben. Im Pflegetagebuch lassen sich Spielzeiten als non-pharmakologische Intervention dokumentieren – ein Pluspunkt für den Pflegegrad-Erhalt.
Quellen
Universität Oldenburg, MULTI-D-Studie Musiktherapie bei Demenz (2024)
Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Leitlinie „Nicht-medikamentöse Verfahren“ (01/2025)
Landesprojekt „DemenzTakt NRW“, Presseinfo (03/2025)