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Neue Perspektiven in der Pflege: BKK-Dachverband zeigt Lösungswege

Autorenbild: Tim SchröderTim Schröder

Junge Pflegekraft des ambulanten Pflegedienstes halpy lächelt freundlich und empathisch.

Das Hintergrundpapier des BKK-Dachverbands „Mangel an Pflegekräften – und ewig grüßt das Murmeltier“ wurde von unserem Redaktionsteam zusammengefasst, um einen umfassenden Überblick über die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze im Pflegebereich zu bieten. Dieses redaktionelle Angebot richtet sich an alle, die sich fundiert über den Pflegekräftemangel informieren möchten.


Personalmangel und Verteilung 

Obwohl noch nie so viele Pflegefachkräfte beruflich tätig waren, sind viele Einrichtungen unterbesetzt. Der Fachkräftemangel führt oft zur Schließung von Abteilungen und Pflegeeinrichtungen. Interessant ist, dass in deutschen Krankenhäusern knapp 30 % der 1,3 Millionen Pflegevollzeitäquivalente arbeiten. Eine Lösung könnte die bessere Verteilung der Pflegekräfte innerhalb des Gesundheitssystems sein. Beispielsweise könnte eine konsequente Krankenhausreform weniger, aber besser ausgestattete Krankenhäuser bedeuten.



Mix aus informeller und professioneller Pflege 

Ein weiterer Ansatz ist die Kombination aus informeller und professioneller Pflege. Der demografische Wandel zeigt, dass 43 % der Pflegekräfte in Heimen und 41 % in der ambulanten Pflege 50 Jahre oder älter sind. Diese Altersstruktur macht es dringend notwendig, pflegende Angehörige und informelle Pflegekräfte stärker zu unterstützen. Fast 75 % der Pflegebedürftigen werden hauptsächlich von Angehörigen gepflegt.



Arbeitsbedingungen verbessern 

Eine zentrale Forderung ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte. Trotz positiver Beispiele, in denen Unternehmen sehr gute Rahmenbedingungen bieten, fehlt es flächendeckend an verlässlichen Dienstplänen und betrieblichem Gesundheitsmanagement. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten in der Pflege ist hoch, mit 68 % in der ambulanten Pflege und 63 % in Pflegeheimen. Verbesserte Arbeitsbedingungen könnten helfen, diese Quoten zu senken und mehr Vollzeitkräfte zu gewinnen.



Arbeitsmigration und Ethik 

Arbeitsmigration wird als Chance gesehen, jedoch nicht als Allheilmittel. Im Jahr 2023 arbeiteten etwa 270.000 ausländische Pflegekräfte in Deutschland. Anwerbeoffensiven aus Ländern wie Mexiko und Brasilien hatten jedoch nur geringen Erfolg. Die ethischen Aspekte dieser Programme, insbesondere angesichts eines globalen Mangels von bis zu 13 Millionen Pflegekräften, müssen berücksichtigt werden.



Advanced Practice Nurse (APN) 

Die Einführung der Advanced Practice Nurse (APN) wird als wichtige Maßnahme gesehen, um hochqualifizierte Pflegekräfte besser zu nutzen. Diese spezialisierten Pflegekräfte könnten eine Schlüsselrolle in der Versorgung von chronisch kranken Klienten übernehmen. Es wird vorgeschlagen, APN auf internationalem Niveau in Deutschland zu etablieren, um berufliche Aufstiegschancen und neue fachliche Perspektiven zu bieten.



Regionale Pflegeplanung 

Effektive Strukturen vor Ort sind unerlässlich. Eine regionale pflegerische Versorgungsplanung könnte helfen, die Pflege besser zu organisieren und Engpässe zu vermeiden. Dies würde auch die Fahrzeiten der Pflegekräfte reduzieren und mehr Zeit für die direkte Pflege schaffen.



Bei uns:

Bei halpy ist der Altersdurchschnitt der Pflegekräfte deutlich geringer, da wir uns aktiv bemühen auch Nachwuchskräfte von der ambulanten Pflege zu überzeugen. Wir versuchen zu zeigen, dass die ambulante Pflege ein Beruf mit Perspektive und guter Bezahlung sein kann, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen. Dies ist eines unserer politischen Ziele und wir arbeiten kontinuierlich daran, die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern.



Zusammenfassung

Der Pflegekräftemangel bleibt eine Herausforderung, doch durch gezielte Maßnahmen wie bessere Verteilung der Pflegekräfte, Unterstützung informeller Pflege, verbesserte Arbeitsbedingungen und die Einführung der APN können wir diesem Problem begegnen. halpy setzt bereits einige dieser Maßnahmen um und zeigt, dass der Pflegeberuf attraktive Perspektiven bieten kann.

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