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Alten-Wohngemeinschaften und andere alternative Wohnformen: Ein Überblick

Autorenbild: Florian GoeckeFlorian Goecke

Eine alte Dame und ein alter Herr grinsen zufrieden.

Der Wunsch, im Alter selbstbestimmt und in vertrauter Umgebung zu leben, wächst in der Bevölkerung stetig. Klassische Pflegeheime verlieren an Attraktivität, während alternative Wohnformen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Pflege-Wohngemeinschaften (Pflege-WGs) sind dabei eine der beliebtesten Modelle, da sie Selbstständigkeit und Gemeinschaft ideal miteinander verbinden. Aber auch andere Wohnformen wie betreutes Wohnen, Mehrgenerationenhäuser oder „Wohnen für Hilfe“ finden vermehrt Anklang. In diesem Artikel erfährst du, was Pflege-Wohngemeinschaften ausmacht, welche Fördermöglichkeiten es gibt und wie sich alternative Wohnformen voneinander abgrenzen.



Pflege-Wohngemeinschaften: Selbstbestimmt und in Gemeinschaft leben


Pflege-Wohngemeinschaften bieten älteren Menschen die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten in einer gemeinsamen Wohnung zu leben, während sie weiterhin ihre Privatsphäre genießen können. Jede*r Bewohner*in hat ein eigenes Zimmer, in das er oder sie sich zurückziehen kann, während Gemeinschaftsräume wie Küche oder Wohnzimmer für gemeinsame Aktivitäten zur Verfügung stehen. Diese Wohnform kombiniert Individualität mit einem unterstützenden Netzwerk.


Die Vorteile von Pflege-Wohngemeinschaften


  1. Selbstbestimmter Alltag: Die Bewohner*innen können ihren Tagesablauf individuell gestalten, sei es bei den Essenszeiten oder Freizeitaktivitäten.

  2. Gemeinschaft: Niemand muss allein sein, und soziale Kontakte sind direkt vor Ort möglich.

  3. Individuelle Pflege: Ambulante Pflegedienste betreuen die Bewohner*innen bedarfsgerecht.

  4. Finanzielle Vorteile: Pflege-WGs werden durch die Pflegeversicherung besonders gefördert (siehe unten).

Rechtliche Definition und Förderung


Pflege-Wohngemeinschaften, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen, gelten als ambulant betreute Wohngruppen und werden von der Pflegeversicherung unterstützt. Die wichtigsten Voraussetzungen sind:


  • Gemeinsames Wohnen von mindestens drei und höchstens zwölf Personen, wovon mindestens zwei pflegebedürftig sind.

  • Eine Präsenzkraft, die allgemeine organisatorische, verwaltende oder gemeinschaftsfördernde Aufgaben übernimmt.

  • Die Versorgungsform entspricht keiner teilstationären oder vollstationären Pflege.

Pflegebedürftige, die in einer Pflege-WG leben, können zusätzlich zum Pflegegeld oder ambulanten Pflegesachleistungen einen monatlichen Wohngruppenzuschlag in Höhe von 214 Euro erhalten. Auch Personen mit Pflegegrad 1 haben Anspruch darauf, unabhängig davon, ob sie andere Pflegeleistungen beziehen.


Anschubfinanzierung für Neugründungen


Für die Gründung einer Pflege-Wohngemeinschaft können die Mitglieder der WG eine einmalige Förderung von bis zu 2.500 Euro pro Person beantragen. Pro WG ist die Förderung auf maximal 10.000 Euro begrenzt. Dieses Geld dient beispielsweise dazu, die Wohnung barrierefrei umzubauen oder technische Assistenzsysteme zu installieren.


👉 Hinweis: Die Anträge müssen innerhalb eines Jahres nach Gründung der WG gestellt werden. Details zum Verfahren erfährst du bei den Pflegekassen.


Beispielhafte Schritte zur Gründung einer Pflege-WG


  1. Mitbewohner*innen finden: Aushänge in Seniorentreffs, Anfragen bei Pflegestützpunkten oder ambulanten Diensten können hilfreich sein.

  2. Wohnraum suchen und anpassen: Die Wohnung sollte barrierefrei und für die Bedürfnisse der Bewohner*innen geeignet sein.

  3. Präsenzkraft bestimmen: Diese Person unterstützt die Organisation und übernimmt hauswirtschaftliche oder betreuende Aufgaben.

  4. Fördermittel beantragen: Die Förderung erfolgt über die Pflegekasse und erfordert entsprechende Nachweise.



Alternative Wohnformen: Mehr als nur Pflege-WGs


Neben Pflege-Wohngemeinschaften gibt es weitere innovative Wohnkonzepte für das Alter:


1. Betreutes oder Servicewohnen


  • Kombination aus eigenem Wohnraum und professionellen Serviceleistungen.

  • Neben dem Mietvertrag wird ein Servicevertrag abgeschlossen, der z. B. Hausnotruf, Haushaltsdienst oder Freizeitangebote umfasst.

  • Ideal für Menschen, die eigenständig bleiben möchten, aber auf gewisse Unterstützung nicht verzichten wollen.


2. Mehrgenerationenhäuser


  • In Mehrgenerationenhäusern leben Menschen unterschiedlichen Alters zusammen und unterstützen sich gegenseitig.

  • Senioren profitieren von der Hilfsbereitschaft der jüngeren Bewohner*innen, während diese von der Erfahrung und Weisheit der Älteren lernen.

  • Es handelt sich oft um gemeinnützige Projekte, die den Gemeinschaftssinn fördern.

3. Wohnen für Hilfe


  • Wohnraum wird günstig oder mietfrei an Studierende vergeben, die sich im Gegenzug verpflichten, die hilfebedürftigen Bewohner*innen im Alltag zu unterstützen (z. B. Einkäufe, Haushalt).

  • Dieses Modell ist besonders in Universitätsstädten beliebt und hilft, soziale Isolation zu vermeiden.



Gesetzliche Förderung: Pflegeversicherung und mehr


Die rechtlichen Grundlagen und Förderungen für Pflege-Wohngemeinschaften und alternative Wohnformen basieren auf dem § 38a SGB XI. Hier die wichtigsten Fakten im Überblick:


  • Wohngruppenzuschlag: 214 Euro monatlich für jede*n pflegebedürftige*n Bewohner*in.

  • Anschubfinanzierung: Bis zu 2.500 Euro pro Person, maximal 10.000 Euro pro WG, für Neugründungen.

  • Barrierefreiheit: Zusätzliche Zuschüsse können über die Pflegekassen oder Programme wie das KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ beantragt werden.



Wie halpy Pflege-Wohngemeinschaften unterstützt


Bei halpy legen wir großen Wert darauf, Pflege-Wohngemeinschaften fachgerecht zu betreuen und die Lebensqualität der Bewohner*innen zu fördern. Unser Fokus liegt darauf, den Alltag in diesen Gemeinschaften zu erleichtern und individuell abgestimmte Pflegeleistungen zu bieten.


Was wir leisten:


  • Fachliche Betreuung: Wir sorgen für eine professionelle und einfühlsame Pflege, die auf die individuellen Bedürfnisse jedes*r Bewohners*in abgestimmt ist.

  • Förderung der Gemeinschaft: Unser Team unterstützt dabei, das Gemeinschaftsleben zu stärken, z.B. durch gemeinsame Aktivitäten und eine harmonische Atmosphäre.

  • Unterstützung im Alltag: Von der Grundpflege über hauswirtschaftliche Tätigkeiten bis hin zur sozialen Betreuung stehen wir den Bewohner*innen zur Seite.

Unser Ziel ist es, dass Pflege-Wohngemeinschaften ein Ort bleiben, an dem die Bewohner*innen in Würde, Selbstbestimmung und Gemeinschaft leben können – mit der Unterstützung, die sie benötigen.



Fazit


Pflege-Wohngemeinschaften und alternative Wohnformen wie betreutes Wohnen oder Mehrgenerationenhäuser bieten älteren Menschen die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Leben in Gemeinschaft zu führen. Dank gesetzlicher Förderung, wie dem Wohngruppenzuschlag und der Anschubfinanzierung, wird diese Wohnform immer attraktiver. Bei halpy unterstützen wir euch mit der Betreuung.

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